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Empfehlung Essen Lokale Udine

Al Vecchio Stallo

Al Vecchio Stallo

In der Nähe des Zentrums von Udine liegt ein Lokal, das keine Pizzen oder Spaghetti Bolognese mit industriegetrocknetem Parmesan auftischt. Nein, in der Via Viola 7 befindet sich das Al Vecchio Stallo, in dem friulanisches Essen serviert wird und es einem erlaubt, sich in nur einem Abend von einer schönen leichten Fischvorspeise bis hin zu Gnocchi di Sauris durch die kulinarische Vielfalt des Friauls zu schlemmen.

Dort, wo heute Gäste die friulanische Küche genießen, befand sich früher der Stall einer Poststation. Das Vecchio Stallo wird hauptsächlich von Einheimischen besucht, doch da das Lokal mittlerweile in einigen Reiseführern zu finden ist, kosten sich dort auch einige wenige Touristen und Gleichgesinnte durchs Menü. Die Karte ist auf Italienisch bzw. Furlan (ein kleiners Wörterbuch kann bei den ersten Besuchen hilfreich sein), ein mit der Hand geschriebener Zettel der durch den Kopierer gejagt wurde. So können jene Gerichte, die bereits so großen Anklang gefunden haben, dass sie aufgegessen sind,  einfach durchgestrichen werden.

Die Atmosphäre ist sehr gemütlich und im Gastraum finden sich von Mannschaftsbildern und Fahnen von Udinese Calcio bis hin zu Koch- und Backutensilien aus der guten alten Zeit viele kuriose Schönheiten. Wer einen Tisch für 2 mit schönem Tischtuch bevorzugt und wenig mit den Nachbartischen zu tun haben will ist hier komplett an der falschen Adresse. Italienisch/Friulanisch geht es zu und wenn die Squadra Azzura spielt wird das Spiel natürlich bei einem kleinen Schwätzchen beim Fernseher vor der Küche wild gestikulierend besprochen.

Vecchio Stallo

Auf der Karte des Vecchio Stallos findet man alles, was das Genussmenschenherz begehrt. Herrliche Vorspeisenteller mit Schinken, Montasio und Oliven oder Fischplatten. Wunderbar weiche Gnocchi in unterschiedlichen Größen und Farben. Wer genügend Hunger mitbringt, kann auch ein Bistecca wählen und später den Tischnachbarn beim Nachtischessen zusehen! Auf jeden Fall sollte man die friulanischen Köstlichkeiten probieren wie Gnocchi die Sauris, Gnocchi di Zucca, Cjalcions oder Frico e Polenta. Diese Gerichte waren teilweise früher ein Arme-Leute-Essen (la cucina dei poveri) und werden heute wieder von Jung und Alt genossen. Die Gerichte passen sich der Saison an und so gibt es immer wieder neue Überraschungen. Die Preise sind angemessen und unser Ansicht nach  herrscht ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Für jeden ist auf dieser Karte etwas dabei und man sollte nach dem Essen einen kleinen Spaziergang zur nächsten Vinothek, zum Beispiel in die Piccolo Bar (Artikel folgt), einplanen. Buon appetito!

Tutto-friuli-tipp: Da das Lokal vor allem am Freitag und Samstag sehr gut besucht ist, sollte man am Abend auf jeden Fall reservieren! Einfach an der Hotel Rezeption nachfragen!

Al Vecchio Stallo | Via Viola 7 | 33100 Udine | Tel: +39-043-22 12 96 | Ruhetag: Sonntag

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Ausflug Region Wein

Castelvecchio

Das Weingut Castelvecchio liegt oberhalb des kleinen Ortes Sagrado. Von Udine über die Bundestraßen kommend, ist es eine wunderschöne Ausfahrt durch die Landschaft des Friaul. Vorbei an Olivenbäumen und Weingärten fährt man letztlich noch über den geschichtsträchtigen Isonzo, bevor man dann das, auf einer Anhöhe gelegene, Weingut erreicht.

Die Anlage ist wunderschön gepflegt und in der Mitte steht ein alter Olivenbaum, den man am liebsten selbst im Garten stehen hätte. Nicht weit davon entfernt findet sich der Eingang zum Verkostungsraum – und dazu fährt man schließlich auch zu Castelvecchio.

Castelvecchio - Olivenbaum

Im Rahmen der Verkostung wird man das Vergnügen haben, gleich mehrere Weine zu probieren. Der im Holzfass ausgebaute Cabernet Sauvignon hat sich in den vergangenen Jahren als Konstante erwiesen. Ein durchaus kräftiger, manche behaupten schwerer, Rotwein, aber so sollte Rotwein nach unserem Geschmack einfach schmecken. Castelvecchio kann aber nicht nur beim Rotwein mithalten – auch der Spumante ist hervorragend und nicht zu vergessen, das Olivenöl.

Ein Ausflug zu Castelvecchio zahlt sich also für Liebhaber der friulanischen Weine bzw. Öle auf jeden Fall aus und wenn man das Weingut – schweren Herzens – wieder verlassen hat, wird man vor dem großen Tor noch mit einem wunderbaren Blick auf die Landschaft rund um Sagrado belohnt.

Castelvecchio - Region Isonzo

tutto-friuli-tipp: Es sollte mindestens eine Person nicht (oder nur beschränkt) an der Verkostung teilnehmen und das Autofahren übernehmen.

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Essen Schinken

Rot, Scharf, Kult – Die Berkel

Berkel in UdineSeit meinen ersten Friaul-Besuchen muss ich immer stehen bleiben wenn ich eine sehe und kann mich nicht trennen von diesem Traum in Rot und Chrome. Nein ich treibe mich nicht in den Autohäusern zwischen Tarvis und Muggia herum und bin nicht auf der Suche nach einem italienischen Sportwagen. Die Berkel ist aber sicherlich der Ferrari unter den Aufschneidemaschinen.

Oft hab ich mir die Frage gestellt, was dran ist an dieser manualen Schinkenaufschneidemaschine?!

Wilhelmus Adrianus van Berkel entwickelte in den 1890er Jahren eine Maschine mit Handautomatik, um Schinken und Wurstwaren schneller und präziser verarbeiten zu können.

Die Maschine funktioniert auch heute noch mit einfacher sowie effizienter Mechanik. Das Schwungrad setzt einen beweglichen Schlitten in Bewegung der mit einer Vorschubmechanik verbunden ist und einer scharfen, sich drehenden Klinge entgegengleitet. Pro Umdrehung rückt das Schneidgut um die gewünschte Schnittstärke weiter. Der Grund warum sich diese Art der Schneidemaschine vor allem beim Prosciutto bis heute durchgesetzt hat ist leicht erklärt. Da der Schinken gerade eingespannt wird, wird das weiche Fett des Schinkens nicht gegen die Klinge gedrückt. Das händische Drehen hat durchaus noch heute seine Berechtigung, da dadurch die Geschwindigkeit der Klinge langsamer ist und somit keine Reibungshitze entsteht, die das Fett des Schinkens zum Schmelzen bringen würde.

Hauchdünn gleitet der Schinken auf den Teller und muss nicht weiter veredelt werden. Womit auch die Frage beantwortet wäre, ob sie wirklich so gut schneidet oder manchmal nur zu einem reinen Wohn- und Lokalaccessoire verkommt. Mit einem Preis zwischen 5.000 und 25.000 Euro ist sie nur als Ausstellungstück fast zu schade. Da das Interesse an originalen Maschinen aus dem Hause Berkel sehr groß ist, gibt es schon Reproduktionen sowie mehrere Firmen die ähnliche manuelle Schneidemaschinen herstellen. Da Willi dem Charme der roten manuellen Schneidemaschinen bereits beim dritten Friaulbesuch erlegen ist, wird er in den nächsten Wochen mal seine Volano vorstellen.

Natürlich sind Geschmäcker verschieden und einige bevorzugen die eher rustikale Aufschneidetechnik des spanischen Jamon. Aber ich liebe den San Daniele so dünn, dass ich durch das Schinkenblatt den Spielbericht von Udinese Calcio in der Gazzetta dello Sport lesen kann. Um ein Grissini mit Rosmarin gewickelt und mit einem Glas Wein aus dem Karst lass ich dann meinen friulanischen Frühschoppen ausklingen. Cincin!

tutto-friuli-tipp: Man kann an einer Berkel nicht vorbei gehen ohne mal ein paar Scheiben abgeschnitten zu haben! Solltet Ihr die Gelegenheit haben hoffe ich für Euch, dass viele Gäste zu bewirten sind!

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Bücher Empfehlung Essen

Friaul Geniessen

Friaul Geniessen - Kochbuch
(Bildquelle: Christian Brandstätter Verlag)

Die Rezeptsammlung, Friaul Geniessen, wurde von Gerd Wolfgang Sievers geschrieben. Der Autor ist ganz offensichtlich ein Liebhaber des Friaul, denn es finden sich recht ausgefallene Gerichte in seinem Kochbuch. Gerichte, die man sogar im Friaul nicht in jedem Restaurant bekommt. Selbst ein Rezept für „Cjalcions“ findet sich darin. Wer schon einmal „Frico con Polenta“ nachkochen wollte, wird ebenso fündig wie Liebhaber von „Gnocchi die Zucca“ (Kürbis-Gnocchi) – für letztere Spezialität hat Alex übrigens ein Rezept für Tutto Friuli geschrieben -> Gnocchi di Zucca

Am Ende des Buches gibt der Autor, wenn auch etwas widerwillig, noch ein paar Lokaltipps. Die Abbildungen sind vielleicht nicht so toll wie in manchen Hochglanz-Kochbüchern, aber dafür wirken sie authentisch und die selbst gekochten Gerichte sehen dann vielleicht endlich mal so aus wie im Kochbuch. Für 200 Rezepte ist der Preis durchaus gerechtfertigt (ca. € 20.-). Insgesamt ist es ein ansprechendes Kochbuch, aber es ist nicht durchgehend für Einsteiger gedacht. An manchen Stellen wird durchaus eine gewissen Küchenerfahrung vorausgesetzt.


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Pesce Rezept

Branzino al Sale – Wolfsbarsch in der Salzkruste

Wolfsbarsch in der Salzkruste

Wer kennt diesen Klassiker nicht? Wolfsbarsch in der Salzkruste ist ein wunderbares Gericht im Sommer und wirklich sehr einfach zuzubereiten.

Zutaten für 4 Personen:

2 Wolfsbarsche á 800-1.000 g, 4-5 kg grobes Meersalz, Olivenöl, Wasser, ev. Rosmarin

Für Branzino al Sale den Wolfsbarsch ausnehmen aber nicht schuppen. Bevor man den Fisch ins Salzbett legt sollte man in gut waschen und danach sorgfältig trocken tupfen. Eventuell kann man einen Rosmarinzweig in den Fischbauch legen.

Den trockenen Fisch bettet man in einer feuerfesten Form auf eine Lage Salz und bedeckt ihn mit dem restlichen Meersalz. Das Salz lässt sich oft besser verarbeiten wenn man ein wenig Wasser zugibt.

Danach für ca. 30-35 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 250 Grad garen. Die Garzeit richtet sich natürlich nach dem Gewicht des Fisches (zwischen 500 und 750 g ca. 25-35 Minuten und bei 750 bis 1.000 g ca. 35-45 Minuten). Nach dem Garen sollte man den Fisch noch einige Minuten ruhen lassen.

Die Salzkruste vorsichtig aufbrechen und die Filets abheben. Als Beilage eignen sich Rosmarinkartoffel oder gedämpftes Gemüse.

tutto-friuli-tipp: Über den ausgelösten Fisch noch bestes Olivenöl (natürlich aus dem Friaul) geben.

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Udine Veranstaltungen

Friuli Doc 2010

Friuli DOC Udine

Jedes Jahr Mitte September wird Udine für vier Tage zur Bühne für kulinarische Genüsse sowie Kultur und Tradition aus der Region Friaul. Würziger Käse aus den Bergen, luftgetrockneter Schinken aus San Daniele, vollmundiger Wein aus dem Collio,frischer Fisch aus der Lagune sowie viele weitere großartige Produkte werden direkt vom Erzeuger feil geboten. Darüber hinaus bietet die Stadt diverse Veranstaltungen sowie Vorführungen an. Dies reicht von Straßenkünstlern bis hin zu Kochkursen und Workshops.

Auch dieses Jahr lädt die Stadt Udine von 16. bis 19.September 2010 ein, sich Zeit zu nehmen, um einerseits diese liebenswerte Stadt sowie anderseits die Region Friaul kennen zu lernen. Eine Region die trotz ihrer kleinen Fläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen und Klimazonen aufweist: Im Norden die Berge aus denen Schinken, Speck, Käse sowie frische Forellen kommen. Die Region um Udine und das Collio, die bekannt für Wein, Grappa, und viele landwirtschaftliche Produkte sind. Am bekanntesten dürfte die südliche Region rund um die Badeorte Lignano und Grado sein. Doch man sollte diesen herrlichen Landstrich nicht nur auf Strand und Sonne reduzieren, aus der Lagune und dem Meer kommen frische Fische, Krebse, Muscheln sowie aus den umliegenden Flächen Olivenöle und Weine, aus denen man genau diese Sonnenstunden herausschmeckt.

Die Plätze und Gassen Udines werden unter den unterschiedlichen Regionen des Friauls aufgeteilt, sodass man sich mit Hilfe eines von der Stadt Udine angebotenen Plans gut zurechtfindet.

Anbei finden Sie einen Link zur Homepage der Stadt Udine (leider nur auf italienisch).

Bis dato sind noch keine Pläne sowie Veranstaltungskalender verfügbar aber wir werden diese nach erscheinen sofort online stellen. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

tutto-friuli-tipp: Tauchen Sie ein und werden Sie selbst Hauptdarsteller, Statist oder einfach nur Zuseher dieses Schauspiels. Nützen Sie diese Bühne, die sich nicht aufdrängt sonder jedem den Platz lässt den er braucht. Einfach eintauchen und treiben lassen und man kann den Besuch in Udine wunderbar mit einer Fahrt durch das Collio verbinden. A Presto a Udine.

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Primi Piatti Rezept

Gnocchi di Zucca e ricotta

Ein kulinarisches Highlight stellen jedes Jahr im Spätsommer die Gnocchi di Zucca dar. Hauptdarsteller des Gerichts ist der Kürbis.

Zutaten für 4 Personen:

1,5 kg Kürbisfleisch, 300 g Weizenmehl (idealerweise italienisches tipo 00), 2 Eier, 100 g geräuerter Ricotta, Butter

Das Kürbisfleisch würfeln und in Salzwasser weichkochen. Die lauwarmen gedünsteten Kürbisstücke danach durch ein Sieb passieren oder mit einem Mixer zu Püree verarbeiten. Danach wird der Masse unter ständigem Rühren auf kleiner Flamme  die restliche Feuchtigkeit entzogen.

Danach gibt man das Mehl, die Eidotter sowie das geschlagene Eiweiß und Salz bei und rührt alles gut durch. Aus dem Teig mit einem Löffel Gnocchi formen und in Salzwasser kochen, bis diese an die Wasseroberfläche steigen.

In der Zwischenzeit Butter schmelzen, etwas braun werden lassen und anschließend über die abgetropften Gnocchi gießen. Vor dem Servieren  geräucherten Ricotta darüberhobeln.

Kleiner Tipp: Zur Trüffelsaison kann der Ricotta auch durch frischen Trüffel ersetzt werden.