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Vom Tocai zum Friulano

Tipicamente Friulano quadratisch
Quelle: www.ersa.it

Im Friaul gibt es viele Gründe mal ein Glaserl Wein zu trinken, sei es  nach einem Spaziergang oder  einer Shoppingtour, an der Bar oder auf einer Piazza in der Sonne sitzend. Dabei wird jedoch nicht wie beim Heurigen ein Weißer Spritzer sondern ein Tajut (Friulanisch für ein Glaserl Wein) Tocai bestellt. Der Tocai ist ein feiner sowie delikater Wein, wird als Aperitiv sowie zum Essen getrunken und er hat sehr wenig mit seinem ungarischen Namensvetter gemein. Die meisten kennen den ungarischen Tokaji in erster Linie als bernsteinfarbenen und sehr süßen Dessertwein mit einem Alkoholgehalt von rund 15°.

Und genau diese Namensähnlichkeit wurde dem Tocai schlussendlich zum Verhängnis. Ungarn schaltete den Europäischen Gerichtshof ein, um den Namen schützen zu lassen. Nach einigen Verfahren darf seit der Weinlese 2008 der Name Tocai in Italien nicht mehr verwendet werden und der Wein trägt seither den Namen Friulano. Geschichtlich gibt es viele Hypothesen wie der Tocai ins Friaul sowie der Tokaji nach Ungarn kamen. Eine besagt, dass die Weinrebe eventuell  übers Friaul nach Ungarn kam – welch Ironie.

Um die Marke Friulano bekannt zu machen wurde eine große Imagekampagne „Friulano Tipicamente Friulano“ (Friulano typisch friulanisch) ins Leben gerufen, die von der Regionalagentur für landwirtschaftliche Entwicklung (ERSA) betreut wird.

All jene die dachten sie hätten beim letzten Friaulurlaub eine neuen Wein entdeckt müssen wir enttäuschen. Es steht zwar Friulano drauf doch ist wie früher Tocai drinnen. In diesem Sinne – Salute!